Der Fürstenwallsteg in der Altstadt von Magdeburg liegt direkt am Ufer der Elbe und bildet eine Verbindung zwischen dem historischen Stadtzentrum und der Elbuferpromenade. Der Steg überquert das Schleinufer und öffnet den Blick über den Fluss und die gegenüberliegenden Uferpartien, wodurch der Übergang von städtischem Raum zu einem naturnahen Uferbereich gelingt. Die Lage nahe dem alten Festungsbereich verleiht dem Ort eine räumliche Verknüpfung zwischen Innenstadt und Flusslandschaft.
Ursprünglich war das Gebiet um den heutigen Fürstenwall Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit Wehrtürmen und Stadtmauer entlang des Elbufers. Ab 1725 erfolgte unter Leitung des damaligen Gouverneurs eine grundlegende Umgestaltung: Zwischen den alten Mauern wurde Erde aufgefüllt und eine breite Promenade angelegt, die als eine der ersten bürgerlichen Flanieranlagen in Deutschland gilt. Damit wandelte sich die für Verteidigungszwecke bestimmte Zone zu einem städtischen Freiraum.
Im Zuge moderner Stadtentwicklung wurde der Fürstenwallbereich neu konzipiert. Zwischen 2006 und 2008 entstand der heutige Fürstenwallsteg als schlanke Fuß- und Radwegbrücke über das Schleinufer, um das historische Zentrum mit der Elbuferpromenade barrierefrei und direkt zu verbinden. Zugleich wurden die Reste der Bastion Cleve freigelegt und denkmalgerecht saniert, inklusive ehemaliger Festungsmauern, eines alten Wehrturms und eines unterirdischen Tunnels namens „Förder“.
Heute repräsentiert der Fürstenwallsteg eine harmonische Verbindung von Geschichte, Architektur und Landschaft: Der Übergang vom urban geprägten Altstadtbereich mit historischen Gebäuden bis hin zur Elbe und ihren Ufergärten schafft räumliche Tiefe und verbindet Stadt und Fluss. Die Kombination aus restaurierten Befestigungsresten, moderner Brückenkonstruktion und freiem Elbblick macht den Ort zu einem markanten städtischen Raum, der städtische Geschichte und Flussnatur in Magdeburg verdichtet erfahrbar macht.
