Flucht ohne Ketten

Langzeitbelichtung
Olympus Pen E-P5 + M.Zuiko 12-42mm f3.5-5.6
14mm | 25s | f/22 | ISO ___
Das Schöne an der Fotografie ist, dass einem niemand Ketten anlegen und die Grenzen aufzeigen kann. Geht nicht gibt es nicht. Und was man kann entscheidet man selber. Erlaubt ist was gefällt. Wenn es nicht gefällt, dann liegt es am Geschmack. Über Geschmack kann man streiten. Wenn man es braucht. Man muss es aber nicht.

Schon oft wurde mir gesagt ”du mit deinen Fotos“, ohne dass mit mir je über das Thema Fotografie gesprochen wurde. Muss jetzt auch nicht mehr sein. Denn mir reicht es mittlerweile wenn ich sehe wie so manchen Herrschaften beim Betrachten meiner Bilder die Kinnlade herunterfällt.

Ich behaupte nicht dass ich fotografieren kann oder Ahnung davon habe, ich habe es weder studiert noch irgendwo gelernt. Deswegen habe ich auch Respekt vor all denen, die auf Instagram ihre Bilder posten.

Fotografieren ist weit mehr als einfach nur Bilder machen. Das jemandem zu erklären der nicht fotografiert… schwierig. Selbst ein studierter Philosoph hatte mit meiner Aussage ”ich zeige damit der Welt was ich sehe“ ein Deutungsproblem.

Ehrlich gesagt bin ich froh dass ich hier in meinen 10 Monaten auf Instsgram mehr als nur ein paar Leute gefunden habe denen ich nicht ständig erklären muss warum so manche Linie bei meinen Bildern nicht gerade ist und warum ich so sehe wie ich sehe. Ich habe mir diesen Augenschei… nicht ausgesucht und ich versuche das Beste daraus zu machen. Jeder sieht anders und ich bin froh darüber es überhaupt noch zu können.

Ich möchte hier mal all die grüßen bei denen es zur Zeit nicht so rund läuft, die das ein oder andere -nicht nur- gesundheitliche Problemchen haben und für die das Fotografieren eine Art Halt in ihrem Leben ist. Zeigt Eure Bilder, es wird Euch gut tun. Diese Welt ist so groß dass niemand das Gefühl haben muss mit seinen Sorgen alleine zu sein. Werner Pietschmann | 29.12.2018