
Mein Name ist Werner Pietschmann und ich bin ein echtes Münchner Kindl. Wann ich genau mit dem Fotografieren, anfangs wohl eher mit dem Knipsen, angefangen habe, kann ich gar nicht genau sagen. Irgendwann bekam ich als Kind eine aufklappbare Pocketkamera aus dem Angebot eines Kaffeerösters geschenkt. Aller Anfang ist schwer und so wurden die eingelegten Filmkassetten mit mehr oder wohl eher weniger guten Motiven belichtet. Ein bisschen mehr Komfort brachte ein Erbstück meines Opas. Zwar war dies auch eine Pocketkamera, aber mit Motor. So entfiel das händische Weiterdrehen des Films vor der nächsten Aufnahme. Während der Schulzeit verdiente ich mir mit Gartenarbeiten das Geld für meine erste Spiegelreflexkamera, einige Zeit später folgte ein zweites Objektiv. Damit eröffnete sich mir eine ganz neue Welt. Plötzlich konnte ich mit Tiefenschärfe experimentieren, Motive bewusst in Szene setzen und mich intensiver mit Belichtung und Perspektive auseinandersetzen. Besonders faszinierte mich die Möglichkeit, Stimmungen festzuhalten – sei es das Spiel von Licht und Schatten am frühen Morgen oder das lebendige Treiben in der Münchner Innenstadt an einem heißen Sommertag. Ein besonderes Interesse entwickelte ich an der Panoramafotografie. Anfangs setzte ich mehrere Bilder manuell zusammen, um weite Landschaften oder beeindruckende Stadtszenen in einem Bild zu vereinen. Um präzisere Ergebnisse zu erzielen, baute ich mir schließlich meinen ersten eigenen Panoramakopf. Diese Bastelei war nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch ein wichtiger Schritt in meiner fotografischen Entwicklung. Mit der Zeit führte mich diese Leidenschaft zur Weiterentwicklung hin zu virtuellen Panoramen. Die Möglichkeit, ganze Räume begehbar zu machen und Betrachter visuell mitten ins Geschehen zu versetzen, eröffnete völlig neue gestalterische Perspektiven – eine Kombination aus Technik, Kreativität und Erzählkunst, die mich bis heute begeistert. Was als Kinderspielerei begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer echten Leidenschaft – einer, die mich immer wieder neu inspiriert und herausfordert.