Auf einem sanften Hügel gegenüber der Pfarrkirche von Achenkirch erhebt sich das Annakircherl, eine kleine barocke Kapelle, die weithin sichtbar das Ortsbild akzentuiert. Dieser Standort erlaubt einen weiten Blick über das Dorf und in Richtung Achensee, eingebettet in das Bergterrain des Tiroler Karwendels und Voralpenraums. Die Lage nahe des früheren Hofes „Dollnhof“ verbindet das Annakircherl räumlich mit den landwirtschaftlichen Wurzeln des Achentals. Die Gemeinde Achenkirch selbst liegt am nördlichen Ende des Achensees und gehört politisch zum Bezirk Schwaz in Tirol.
Historisch wurde das Annakircherl in den Jahren 1666/67 errichtet, in unmittelbarer Nähe des alten Dollnhofes, des größten Urhofs im Achental. Seine Patrone sind der heilige Märtyrer Christophus und die heilige Anna. Im Rahmen der Kirchengeschichte von Achenkirch steht das Annakircherl in Verbindung mit der Entwicklung der Dorfgemeinde, deren Pfarre erstmals etwa um 1120 genannt wird, die heutige Pfarrkirche jedoch im 18. Jahrhundert barockisiert wurde. Die Präsenzen verschiedener Kapellen im Gemeindegebiet zeugen von einer dichten religiösen Prägung in bäuerlich geprägten Regionen.
Architektonisch wirkt das Annakircherl durch seine reduzierte, doch elegante Gestaltung in barockem Stil – mit schlichtem Saalraum und einem kleinen Altarraum – und durch seine landschaftliche Einbindung. Die Balance zwischen Bauwerk und Umgebung ist auffällig: Es steht frei auf dem Hügel, wodurch es als Ruhe- und Erinnerungspunkt wahrgenommen werden kann. Wegen seiner romantischen Ausstrahlung war die Kapelle mehrfach Kulisse für Filmproduktionen und diente als Motiv in weihnachtlicher Werbung. Tagesöffnungszeiten erlauben es, das Innere einzusehen.
In infrastruktureller und kultureller Hinsicht ist das Umfeld des Annakircherls mit dem dörflichen Leben vernetzt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Wohn- und Pflegezentrum „Haus am Annakirchl“, das Platz für etwa 30 Bewohner bietet und lokal integriert ist. Das Annakircherl wird zudem gelegentlich für kirchliche Konzerte oder Andachten genutzt, was seine Bedeutung als kultureller Begegnungsort unterstreicht. Durch seine sichtbare Position und die Verbindung mit lokalen Strukturen eröffnet es Querverbindungen zu Themen wie Kapellen in Tirol, bäuerliche Ortsentwicklung oder religiöse Architektur im Alpenraum.