Der Wittelsbacher Jubiläumsturm liegt südwestlich von Arnshausen bei Bad Kissingen im unterfränkischen Landkreis gleichen Namens. Er wurde zwischen 1906 und 1907 auf dem rund 400 Meter hohen Scheinberg errichtet und erhebt sich als weithin sichtbares Wahrzeichen über das Saaletal. Seine Lage bietet einen weiten Blick über die Stadt Bad Kissingen, die Ausläufer der Rhön und das offene Hügelland des nördlichen Unterfrankens.
Anlass für die Errichtung des Turms war das hundertjährige Bestehen des Königreichs Bayern, das 1806 unter der Dynastie der Wittelsbacher gegründet wurde. Der 33 Meter hohe Bau entstand nach Entwürfen des Architekten Carl Krampf, während der Bildhauer Valentin Weidner für die künstlerische Ausgestaltung verantwortlich war. Der Turm verbindet Funktion und Symbolik, indem er sowohl der Erinnerung an die bayerische Monarchie als auch dem landschaftlichen Ausblick dient.
Die Einweihung des Turms fand 1907 im Beisein von Prinzregent Luitpold statt, der das Projekt förderte und ihm seine offizielle Weihe gab. Ursprünglich als Wittelsbacher Jubiläumsturm bezeichnet, entwickelte sich das Bauwerk bald zu einem festen Bestandteil der regionalen Kulturlandschaft. Es symbolisiert die historische Verbindung zwischen der bayerischen Staatstradition und der Landschaft Unterfrankens, in der Bad Kissingen als königliches Kurzentrum eine besondere Rolle spielte.
In den folgenden Jahrzehnten wurde der Turm mehrfach instand gesetzt, unter anderem in den 1970er Jahren und im Rahmen der 800-Jahr-Feier des Hauses Wittelsbach. Bis heute wird er als Aussichtspunkt genutzt und bleibt zugleich ein stilles Denkmal historischer Erinnerung. Der Wittelsbacher Turm verbindet Geschichte, Architektur und Landschaft auf eindrucksvolle Weise und steht damit exemplarisch für das kulturelle Erbe des Bad Kissinger Landes.
