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Fertőhomok


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Fertőhomok (deutsch Amhagen, kroatisch Umok) liegt im Nordwesten Ungarns, nahe der österreichischen Grenze, am Südrand des Neusiedler Sees. Die Gemeinde gehört zum Komitat Győr-Moson-Sopron und ist Teil der Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See, die aufgrund ihres ökologischen und historischen Wertes unter UNESCO-Schutz steht. In direkter Nachbarschaft befinden sich Hegykő, Fertőszéplak, Hidegség, Pinnye und Pereszteg. Das Gebiet zählt zum Nationalpark Fertő-Hanság, einem bedeutenden Schutzraum mit Schilfzonen, Feuchtwiesen und offenen Ebenen, die charakteristisch für die Pannonische Tiefebene sind.

Die erste urkundliche Erwähnung von Fertőhomok stammt aus dem Jahr 1262 unter der Bezeichnung Praedium Humuky. Der Ortsname verweist auf die sandigen Böden, die für das Südufer des Sees typisch sind. Nach Zerstörungen in den Türkenkriegen wurde der Ort im 16. Jahrhundert durch kroatische Siedler neu belebt. Die heutige Struktur entstand im 19. Jahrhundert, als sich Fertőhomok als Agrarort mit lockerer Bebauung entwickelte. Entlang der Hauptstraße finden sich eingeschossige Bauernhäuser mit Hofanlagen, die bis heute das dörfliche Erscheinungsbild prägen.

Die Landschaft um Fertőhomok ist weit, offen und von Wasserflächen, Wiesen und Feldern bestimmt. Der Übergang zwischen Natur und Siedlung verläuft fließend und verleiht dem Ort seine ruhige, lichtdurchflutete Atmosphäre. Das Gemeindegebiet liegt auf einer leicht erhöhten Terrasse, die früher vor Überschwemmungen schützte. Heute führen Rad- und Wanderwege durch das Dorf und verbinden es mit den Nachbarorten sowie dem Seeradweg rund um den Neusiedler See. Der Nationalpark Fertő-Hanság mit seinen Beobachtungsplätzen und Feuchtbiotopen bildet den landschaftlichen Rahmen des Siedlungsraums.

Im Zentrum des Dorfes stehen das Gemeindehaus und die römisch-katholische Kirche Szent Anna-Templom. Das Gemeindehaus wurde 1996 umfassend renoviert und vereint traditionelle Bauweise mit moderner Funktionalität. Es dient der Gemeindeverwaltung und als Versammlungsort und fügt sich harmonisch in das Ortsbild ein. Die Kirche wurde 1901 nach Plänen von József Ullein errichtet, zeigt neoromanische Formen und beherbergt wertvolle Innenausstattung mit Altären und Fresken. Gemeinsam bilden beide Bauwerke den Mittelpunkt der kleinen Landgemeinde in der UNESCO-Welterberegion Fertő.