Neusiedl am See
Neusiedl am See liegt im Nordburgenland auf 133m Seehöhe, am Nordufer des Neusiedler Sees, zwischen den Ausläufern des Leithagebirges und der Parndorfer Platte. Die Stadt ist die zweitgrößte im Burgenland und zugleich Bezirkshauptstadt des Bezirks Neusiedl am See.
Die erste urkundliche Erwähnung als „Sumbotheil“ (Samstagmarkt) stammt aus dem Jahr 1209. Im 13. Jahrhundert wurde der Ort durch die Mongolen zerstört und um 1282 unter dem Namen „Niusidel“ neu besiedelt. 1517 erhielt Neusiedl das Marktrecht. Nach mehreren Verwüstungen, darunter 1683 während der Zweiten Türkenbelagerung und 1708 durch die Kuruzen, wurde der Ort 1926 zur Stadt erhoben. Bis 1920/21 gehörte Neusiedl wie das gesamte Burgenland zu Ungarn und wurde nach dem Ersten Weltkrieg Österreich zugesprochen.
Ein zentrales Bauwerk ist die römisch-katholische Pfarrkirche, geweiht den Heiligen Nikolaus und Gallus. Ursprünglich im 14. Jahrhundert errichtet, wurde sie nach Zerstörungen mehrfach umgebaut. Der heutige Bau zeigt gotische und barocke Elemente. Besonders bemerkenswert ist die sogenannte „Fischerkanzel“ aus dem 18. Jahrhundert, deren Korb die Form eines Schiffbugs hat. Der Hochaltar von 1898 zeigt die Kirchenpatrone mit einer alten Ansicht von Neusiedl.
Über dem Ort thront die Ruine Tabor, eine ehemalige Fliehburg auf dem Taborberg. Die Anlage wurde vermutlich im 16. Jahrhundert als militärischer Spähturm gegen die Türken errichtet und war später südlicher Endpunkt der Kuruzzenschanze im Kampf gegen die Aufständischen unter Franz Rákóczi. Heute ist die Ruine frei zugänglich und bietet einen weiten Blick auf Neusiedl am See und den Neusiedler See.
Neusiedl am See liegt am nördlichen Ufer des Neusiedler Sees, einem der wenigen Steppenseen Europas. Der See ist von einem breiten Schilfgürtel umgeben und liegt in einem Gebiet mit mildem, aber windigem Klima. Er ist ein bedeutendes Natur- und Vogelschutzgebiet und Teil des UNESCO-Welterbes Fertő/Neusiedler See.