Nördlingen

Die katholische Pfarrkirche St. Salvator in Nördlingen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die eng mit einem Hostienwunder im Jahr 1381 verknüpft ist. Damals verschwand eine geweihte Hostie nach einem Deckeneinsturz und wurde später unversehrt in der Asche wiedergefunden. Dieses Ereignis zog zahlreiche Pilger an und führte zur Gründung eines Karmeliterklosters durch die Stadt Nördlingen im Jahr 1401. Die Klosterkirche, geweiht im Jahr 1422, wurde vermutlich unter Mitwirkung der berühmten Baumeisterfamilie Parler errichtet.

Mit der Reformation wurde das Kloster 1564 aufgelöst, und die Kirche diente fortan als evangelisches Gotteshaus und später als Militärlazarett. Erst nach dem bayerischen Toleranzedikt von 1803 konnte die katholische Gemeinde wieder frei praktizieren. Die Kirche wurde 1825 zur katholischen Pfarrkirche erhoben und 1829 neu geweiht.

Der gotische Flügelaltar im Chorraum stammt ursprünglich aus der Kirche St. Michael in Fürth und wurde zwischen 1505 und 1507 gefertigt. Nach seiner Restaurierung und teilweisen Neugestaltung fand er 1827 seinen Platz in St. Salvator. Die beiden Seitenaltäre, der Marienaltar und der Josefsaltar, wurden 1955 von Joseph Steinacker geschaffen.

Die Orgel der Kirche, ein Werk der Gebrüder Sieber aus dem Jahr 1889, wurde mehrfach restauriert und 2012 um sechs Register erweitert.

Zwischen 2001 und 2012 wurde die Kirche umfassend saniert. Drei der neun Chorfenster wurden vom Künstler Johannes Schreiter neu gestaltet und 2006 eingeweiht.

Heute steht die Pfarrkirche St. Salvator unter Denkmalschutz und bildet gemeinsam mit dem benachbarten ehemaligen Karmeliterkloster ein bedeutendes Ensemble im Stadtbild von Nördlingen.