Die Wallfahrtskirche St. Marinus und Anianus steht im Ortsteil Wilparting der Gemeinde Irschenberg und ist ein markanter Orientierungspunkt in der offenen Landschaft des Alpenvorlands. Ihr Innenraum zeigt ein ruhig gegliedertes barockes Gefüge mit hellem Wandputz, feinen Stuckmotiven und klaren architektonischen Übergängen, die den Blick in Richtung Chor lenken. Diese Struktur vermittelt einen Eindruck historischer Kontinuität und regionaler religiöser Tradition.
Im Zentrum des Innenraums befindet sich das Hochgrab der Heiligen Marinus und Anianus aus dem achtzehnten Jahrhundert, das die lange Bedeutung der Wallfahrt an diesem Ort sichtbar macht. Die figürlichen Darstellungen und die ornamentale Gestaltung sind harmonisch auf den Raum abgestimmt und verbinden ältere Überlieferungen mit barocken Formen. Dadurch entsteht ein Ensemble, das die Verehrung der beiden frühchristlichen Glaubensboten dauerhaft verankert und ihre Rolle im regionalen Gedächtnis wahrt.
Der Hochaltar bildet den gestalterischen Schwerpunkt und vereint Skulptur, Malerei und architektonische Elemente zu einer ausgewogenen Einheit. Korinthische Säulen, vergoldete Akzente und eine zentrale Darstellung des heiligen Marinus bestimmen seine Wirkung und vermitteln eine ruhige, feierliche Atmosphäre. Die klare Gliederung des Übergangs vom Schiff zum Chor unterstreicht den liturgischen Charakter des Raumes und zeigt die sorgfältige Planung der barocken Neugestaltung.
Ergänzt wird der Innenraum durch Seitenaltäre, ein barockes Kruzifix, ein Marmortaufbecken und mehrere Votivgaben, die zusammen den historischen und religiösen Kontext erweitern. Diese Elemente ergeben ein vielschichtiges Bild, das künstlerische Entwicklung und lokale Tradition vereint. Das interaktive 360 Grad Panorama ermöglicht eine vollständige Erfassung dieser Ausstattung und macht die räumliche Wirkung der Kirche anschaulich erlebbar, ohne auf die reale Perspektive vor Ort angewiesen zu sein.