Mobilität in der Stadt

Die IAA MOBILITY ist eine der wichtigsten internationalen Plattformen rund um das Thema Fortbewegung – von neuen Fahrzeugen über nachhaltige Verkehrskonzepte bis hin zu urbanen Lösungen für die Städte von morgen. Neben den klassischen Messehallen gibt es seit einigen Jahren den sogenannten Open Space: frei zugängliche Ausstellungs- und Erlebnisflächen mitten in der Stadt. Plätze, Straßen und Parks verwandeln sich für einige Tage in Orte, an denen Visionen von Mobilität unmittelbar erfahrbar werden – kostenlos, offen und direkt zwischen den Menschen. 2025 führte der Weg durch die Innenstadt vom Königsplatz über den Odeonsplatz bis in die Ludwigstraße. Bekannte Orte, die im Alltag vor allem von Verkehr und Hektik geprägt sind, wurden für einige Nächte zu Bühnen des Lichts und der Begegnung. Genau hier habe ich den Open Space mit meiner Kamera erkundet – und schnell festgestellt, dass die eigentliche Faszination dieser Veranstaltung nicht in den Messehallen, sondern draußen im urbanen Raum lag.
Nach Sonnenuntergang zeigte der Open Space seine ganze Wirkung. Straßen, die tagsüber nur dem Verkehr vorbehalten sind, verwandelten sich in farbige Achsen, Plätze wurden zu Treffpunkten, Fassaden zu Projektionsflächen. Es ging nicht allein um Technik oder Konzepte, sondern um Begegnung, um Atmosphäre. Der Stadtraum selbst wurde Teil der Inszenierung – vertraut und zugleich überraschend, fast futuristisch.
Überall herrschte Bewegung, doch keine Hektik. Menschen schlenderten durch die Installationen, verweilten, kamen ins Gespräch oder ließen sich einfach treiben. Der Strom der Besucherinnen und Besucher wirkte offen und fließend, stets im Wandel. Für mich als Fotograf bot sich eine Fülle an Motiven: Reflexionen auf Glasflächen, Farbspiele auf Pflastersteinen, Gesichter im wechselnden Licht. Die Geräuschkulisse war vielschichtig – Musik, Stimmen, das leise Summen von Fahrzeugen – und doch entstand eine ruhige, fast meditative Stimmung.
Der Open Space war ein Ort ohne Barrieren, frei zugänglich und einladend. Wer wollte, konnte entdecken, ausprobieren oder einfach nur beobachten. Die Stadt selbst wurde zur Galerie, und jeder Besucher wurde Teil der Inszenierung. Gerade in den Abendstunden entstand so eine Atmosphäre, die kaum planbar wirkte: eine Mischung aus urbanem Alltag und Festival, aus Gelassenheit und Neugier. Trotz der vielen Menschen dominierte ein Gefühl von Miteinander.
Der Open Space hat gezeigt, dass Zukunft nicht fern oder abstrakt sein muss. Sie kann mitten in der Stadt Gestalt annehmen – erfahrbar, sinnlich, zugänglich. Für mich bleibt er nicht nur in meinen Bildern lebendig, sondern vor allem in der Erinnerung an eine Stadt, die sich für einige Nächte neu erfunden hat.
Am nächsten Tag bin ich nochmal hin, in der Hoffnung dass das kleine Pflänzchen keinem städtischen Trammpeltier zum Opfer gefallen ist. Mit im Gepäck so einiges für die Makrofotografie. Ich hatte Glück und das kleine Ding stand noch unversehrt auf der Wurzel. Also Kamera aus dem Rucksack geholt und los. Schon erstaunlich wie lange man sich mit einer einzelnen kleinen Blume beschäftigen kann. Aber ohne Autofokus dauert eh alles etwas länger und wenn dann noch mehrfach die Perspektive gewechselt wird sowieso.
Anders als gedacht findet jetzt aber keine Detailaufnahme, wie bei den letzten Posts, den Weg in meine Galerie, sondern eine Aufnahme die den Märzenbecher in seiner natürlichen Umgebung zeigt. Erinnern tut sie mich an einen Blick auf eine Modelleisenbahnanlage, auf der eine gebogene Straßenlaterne mitten auf einer Wiese steht. Davor, mühsam zusammengesammelt, das Holz für ein Lagerfeuer. Was hab ich nur für eine Fantasie...