Chammünster
Zeitzeugnis im Tal des Regens
Chammünster ist ein Ortsteil der Stadt Cham im oberpfälzischen Landkreis Cham. Der Ort liegt am Fluss Regen und gehört zur Region Ostbayern. Chammünster gilt als eine der ältesten Siedlungen der Region und war im Mittelalter ein bedeutendes religiöses Zentrum.
Die Geschichte Chammünsters reicht bis in das 8. Jahrhundert zurück. Im Jahr 739 schenkte Herzog Odilo von Bayern den Benediktinern des Klosters St. Emmeram in Regensburg Land in der Mark Chamb. Diese errichteten eine Zelle als Missionsstützpunkt für das böhmische Grenzgebiet. Chammünster wurde zur Urpfarrei des Oberen Bayerischen Waldes und spielte eine zentrale Rolle bei der Christianisierung der Region.
Im 14. Jahrhundert wurde der Pfarrsitz in die Stadt Cham verlegt; die Siedlung Chammünster entwickelte sich jedoch unabhängig davon weiter. Im Zuge der Verwaltungsreform im Königreich Bayern wurde Chammünster 1818 als landgerichtsunmittelbare Gemeinde eingestuft. Am 1. Mai 1978 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde in die Stadt Cham.
Zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten in Chammünster zählt die katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Die dreischiffige Pseudobasilika wurde im 15. Jahrhundert unter Einbeziehung von Turm und Chor des frühgotischen Vorgängerbaus errichtet. Die zwei Türme der Pfarrkirche sind auf dem Wappen des Landkreises Cham abgebildet. Bemerkenswert sind die Fragmente der Fresken aus der Erbauungszeit, die 1912 freigelegt wurden. Es handelt sich dabei um die Darstellung der Legende von den drei Lebenden und drei Toten Königen, die Wappen der Chamerauer und Göttlinger sowie einer Schutzmantelmadonna. Erwähnenswert sind auch die beiden romanischen Taufbecken und die Sandsteinkanzel aus dem 15. Jahrhundert.
In unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche befindet sich die St.-Anna-Kapelle, die Ende des 14. Jahrhunderts von den Herren von Chamerau als Grabkapelle errichtet wurde. Heute dient sie als Stationskirche und als Museum für sakrale Kunst. Ein weiteres historisches Bauwerk ist der Karner (Beinhaus) in der Nordostecke des Friedhofs, dessen Reste 1820 entdeckt wurden.
Auf dem nahegelegenen Lamberg befindet sich die Wallfahrtskirche St. Walburga, die ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Vom Gipfel aus bietet sich ein weiter Blick über das Chamer Land und den Bayerischen Wald.
Die interaktive Galerie bietet eine Auswahl an 360°-Panoramen aus Chammünster. Diese Panoramen gewähren Einblicke in das historische Ortsbild und die bedeutenden Bauwerke. Detailinformationen zu einzelnen Panoramen finden Sie auf den jeweils verlinkten Unterseiten.